„Es geht auch darum, dass der Komponist Hans Werner Henze gesagt hat, er spielt heute Abend nicht, wenn die rote Fahne heruntergenommen wird.“

Zu den großen Skandalen der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts gehört die verhinderte Uraufführung des Oratoriums „Das Floß der Medusa“ im Dezember 1968 in Hamburg. Ein Bild von Che Guevara am Dirigentenpult und zwei rote Fahnen hatten die Emotionen überkochen lassen, die Aufführung wurde abgebrochen, der Autor des Librettos Ernst Schnabel vorübergehend festgenommen. Worum es in dem Oratorium eigentlich ging, das wissen die wenigsten. Auf NDR Kultur hören Sie das Oratorium in einer aktuellen Aufführung und den Tumult von damals.

Die Aktualität und Brisanz des Stoffes wird durch einen Text von Elfriede Jelinek besonders deutlich. Peter Stein liest einen Auszug aus ihrem Text Die Schutzbefohlenen.

Nach den Originaltönen aus dem Skandal von 1968 gibt es dann auf NDR Kultur die Aufführung des Oratoriums aus der Hamburger Elbphilharmonie vom 17. November 2017.

Es wirken mit: Camilla Nylund, Sopran, Peter Schöne, Bariton, Peter Stein, Erzähler und das SWR Vokalensemble, sowie der WDR Rundfunkchor und die Freiburger Domsingknaben und das SWR Symphonieorchester. Leitung: Peter Eötvös.

https://www.ndr.de/ndrkultur/epg/Ein-Stueck-politischer-Musikgeschichte,sendung740750.html